Hintergrund
Viele der besonders artenreichen Lebensräume sind von der Beweidung durch Schafe und Ziegen abhängig. Der leichte Tritt der Weidetiere bewirkt eine bodenschonende und nicht verdichtend wirkende Offenhaltung der Naturschutzflächen. Im Gegensatz zur maschinell durchgeführten Mahd ermöglicht eine Beweidung den Erhalt einer vielfältigen Bodenstruktur, wie ihn beispielsweise Ameisenhügel mit sich bringen. Die unterschiedlichen Höhen- und Standortverhältnisse, wie beispielsweise Schatten- und Sonnenplätze, bieten spezialisierten Pflanzenarten einen vielfältigen Lebensraum. Die Pflanzenarten und das selektive Fraßverhalten von Schafen und Ziegen stehen in Wechselwirkung, wodurch wiederum einer Vielzahl an Tierarten ihre bevorzugte Nische geboten wird. Pfade und Lagerflächen von Weidetiere schaffen offene Bodenstellen, die besonders für bodenbewohnende Insekten von Interesse sind, wie beispielsweise Erdhummeln und Erdbienen. Die Beweidung ermöglicht überdies eine Strukturvielfalt in den Vegetationsstadien, sodass Altgras und Aufwuchs nebeneinander bestehen. Auch ist eine Bewirtschaftung trotz beispielsweise Krüppelschlehen und Totholz, auf die viele Tier- und Pilzarten angepasst sind, durch die agilen Weidetiere dennoch möglich. Das Mitführen von Pflanzensamen und Insekten in Wolle, Klauen und Kot eröffnet vielen Arten die Wanderung auf den Weidetieren, die von Fläche zu Fläche über Triebwege wandern. Schäfereien übernehmen somit einen wichtigen Teil der Lebensraumvernetzung, den Biotopverbund. Fragmente von lichten Eichenwäldern sind Zeitzeugen von einer Beweidung von artenreichen Eichenwäldern, deren Bäume heute nach und nach von anderen Bäumen verdunkelt werden und kaum noch eine Bestandschance haben. Kurz gesagt, Naturschutz kann nicht ohne Schäferei und Schäferei kann nicht ohne Naturschutz bestehen.

„Freundschaft ist nicht nur ein köstliches Geschenk, sondern auch eine dauernde Aufgabe“ Ernst Zacharias

Der Weg ist das Ziel

Bildungsangebote
Praxisorientierte Programme fördern Wissen und Akzeptanz.
Naturschutzprojekte
Praxisnaher und umsetzungsorientierter Naturschutz unterstützen Artenvielfalt aktiv.
Fortbildungen
Schulungen zur Wissens- und Erfahrungsweitergabe zur Vernetzung der Berufsgruppen.
Landschaftspflege
Zielgerichtete Pflege der Landschaft fördern artenreiche Lebensräume.
Innovationen
Arbeitserleichterungen erhalten den naturschutzwichtigen Berufszweig der Schäferei.
Projektbeispiele

Umweltbildung
Wollefärben mit Wildkräutern und Sonnenenergie

Innovation
Digitales Schäferrevier

Umweltbildung
Führungen und Informationsveranstaltungen

